DIE STIFTUNG HOLY SOUNDS
KONZERT DER DREI KULTUREN
Zusammen in Harmonie
Auditorio von Sevilla
28. September 2002 – 22:00 Uhr
Die
Stiftung Holy Sounds ist eine gemeinnützige Organisation, die im Jahre 2000
von den Geschäftsleuten Timur und Alfiya Kuanyshevs, Muslime aus der
Republik Kasachstan gegründet wurde, nachdem sie auf einer
Geschäftsreise nach Jerusalem von der Schönheit und der historischen
Bedeutung dieser Stadt beeindruckt worden waren. Getrieben von dem Wunsch, eine
Formel der Verständigung und der Toleranz zwischen den drei Kulturen zu
finden, welche über ein Jahrtausend in Jerusalem zusammengelebt haben,
kamen sie auf die Idee, dass die Musik jene gemeinsame Sprache sein könnte,
die als Katalysator für die Einigung der Völker und die gegenseitige
Annerkennung ihrer Vielfalt dienen könnte.
Holy Sounds setzt
sich für die Kooperation und die Verständigung zwischen Muslimen,
Juden und Christen ein, und die Grundlage wird von der gleichen universellen
Sprache gebildet: der Musik. Darum
unterstützt diese Stiftung die Personen, Gruppen und Organisationen, die
diese tausendjärige Kunst verwenden, um eine bessere Kommunikation
zwischen allen Menschen in einer Zeit zu fördern, in welcher
ihre Beziehungen von grossen Gegensätzen geprägt sind und in welcher
die Menschheit vor Problemen steht, deren Lösung keineswegs einfach ist.
Durch die Musik möchte die Stiftung Holy
Sounds die Grundlagen für die Förderung einer künftigen
Verständigung zwischen den verschiedenen Kulturen legen; dazu schlägt
sie die Koexistenz der unterschiedlichen Stilarten vor, indem sie auf die
logische Entwicklung von dreitausend Jahren Musik hinweist. Ihre Evolution
zeigt, dass die Schaffung einer universellen Sprache zur Verständigung,
Stärkung und Einigung der Individuen bei gleichzeitiger Beachtung ihrer
Vielfalt nötig ist.
Gleichzeitig vergibt Holy Sounds
Stipendien an Personen, die die Musik ihrer Völker pflegen und
verbreiten und sie damit den Gesellschaften nahebringen, welche sonst keine
Gelegenheit gehabt hätten, sie kennenzulernen. Hierzu sind bereits die
ersten Stipendien an Musiker aus Marokko, Südafrika und Afghanistan
vergeben worden. Dabei handelt es sich letztendlich um die Schaffung von Werten
mittels der Musik, wobei diese als Bindeglied zwischen verschiedenen
Gesellschaften fungiert.
Die
Organisation hat sich zahlreiche kulturelle Projekte und solche mit bildendem
Charakter vorgenommen, beilspielsweise die Schaffung
eines Tonarchivs mit Darbietungen
und Materialien aus der ganzen Welt. Diese grosse Sammlung wird sowohl für
Forscher und Fachleute als auch für interessierte Menschen zugänglich
sein. Holy Sounds wird auch die Ausarbeitung von multidisziplinären
didaktischen Materialien fördern, welche ihren allgemeinen Grundsätzen entsprechen (zum
Beispiel Websites, Veröffentlichungen, Kompositionen, Dokumentarfilme
usw.), um sie später zu verbreiten.
Das erste dieser Projekte, gegenwärtig in der Erarbeitungsphase, ist
eine Reihe von drei Dokumentarfilmen unter dem Titel „Auf der Suche nach den
heiligen Tönen“: es handelt sich um historische Filme, die den Weg
verfolgen, welche die Traditionen und musikalischen Wurzeln der Muslime,
Christen und Juden beschritten haben, ausgehend von ihrer gemeinsamen ursprünglichen
Quelle, und letzlich den Einfluss zeigen, den sie in der gegenwärtigen
Welt ausüben. Diese Dokumentarfilme sollen im Fernsehen von zahlreichen
nationalen und internationalen Sendern ausgestrahlt sowie als Videos für den didaktischen
und pädagogischen Gebrauch vertrieben werden.
Desgleichen bereitet Holy Sounds eine Reihe von Musikveranstaltungen vor.
Die Teilnehmer sind dem jüdischen, dem muslimischen und dem christlichen
Kulturkreis zugehörig, und die Veranstaltungen werden in mehreren
Städten der ganzen Welt stattfinden.
Die Stiftung nahm die Einladung der Landesregierung von Andalusien und der
Stiftung Drei Kulturen des Mittelmeers an, das erste grosse Konzert in der
Stadt Sevilla zu veranstalten. Dieser Event, konzipiert als Fest der
Integration und der Toleranz, war zugleich das Debut der Stiftung auf dem
internationalen Parkett.
Von diesem Konzert an wird Holy Sounds eine attraktive Programmgestaltung
entwickeln, welche von ihrer Vorsitzenden, Alfiya Kuanysheva, als eine Art
internationale Pilgerfahrt bezeichnet wird, die die Werte der Stiftung
fördern und fihre Ziele international verbreiten soll. Diese Pilgerfahrt
rechnet bereits mit drei herausragenden internationalen Verabredungen, welche
in Rom Mitte Dezember 2003, in Marrakesh Mitte März 2004 und in
der Carnegie Hall von New York am 6. September desselben Jahres
stattfinden werden.
Ständiger Sitz in Spanien
Zum weiteren hat Holy Sounds beschlossen, in Spanien seinen Ständigen
Sitz einzurichten, und zwar in der Stadt Sevilla.
Die Wahl der andalusischen Stadt ist auf deren multikulturelle Vergangenheit
zurückzuführen, in welcher die wichtigsten Kulturen des
Mittelmeerraums harmonisch zusammenlebten, sowie auf die bereits bestehende
Stiftung „Drei Kulturen des Mittelmeers“, der einzigen Sitftung, die es mit
diesen Merkmalen in Europa gibt. Und gerade im Pavillion Hassan II. – welcher
die Beteiligung Marokkos anlässlich der Weltausstellung 1992 beherbergte –
befindet sich nun die Vertretung von Holy Sounds, die sich hier den Raum mit
der Stiftung „Drei Kulturen des Mittelmeers“ teilt.
Die Gründung von Holy Sounds
wurde von politischen und geistlichen führenden Persönlichkeiten der
ganzen Welt unterstützt, unter welchen Papst Johannes Paul II., der
Vorsitzende der Weltkonferenz der Religionen für den Frieden und die
Nobelpreisträger Michail Gorbachov und Shimon Peres hervorzuheben sind.
Unter den spanischen
Persönlichkeiten, die ihre Unterstützung für Holy Sounds gezeigt
haben, kann man die Ministerin für Erziehung und Kultur, Pilar del Castillo,
den ehemaligen Aussenminister, José Pedro Pérez Llorca, den
Vorsitzenden für Spanien der Stiftung Yehudi Menuhin, Enrique Barón
Crespo sowie Federico Mayor Zaragoza erwähnen, ehemaliger Generaldirektor
der Unesco und gegenwärtig Vorsitzender der Spanischen Sektion der
Stiftung Holy Sounds.
KONZERT DER DREI KULTUREN
ZUSAMMEN IN HARMONIE
Das Auditorium von Sevilla bildete am vergangenen 28. September den Rahmen
für das erste grosse, von der Stiftung Holy Sounds organisierte Konzert.
Dieser Event, als „Konzert der Drei Kulturen – Zusammen in Harmonie“ bekannt,
wurde erst durch die Zusammenarbeit der Landesregierung von Andalusien und der
Stiftung „Drei Kulturen des Mittelmeeres“ möglich.
Es
handelt sich um die erste Erfahrung im Zusammentreffen von berühmten Künstlern dieser drei
Kulturen auf derselben Bühne, mit
einer Botschaft der Verbrüderung und der gegenseitigen Verständigung
zwischen dem muslimischen, jüdischen und christlichen Volk. Darum war es
ein dreifaches Konzert, in welchem die nachfolgenden Künstler auftraten:
NOA (jüdische
Kultur), die weltweit bekannteste israelische Sängerin sang als
Uraufführung Lieder ihres neuesten, sehnlichst erwarteten Albums „Now“,
welches im September, nur einige Tage vor dem Konzert, auf den Markt gekommen
war. Dieser internationale Star (von ihr stammt zum Beispiel das Hauptthema des
oscarprämierten Films Das Leben ist
schön) wirkt live mit einzigartiger Kraft und Empfindsamkeit.
KHALED (arabische
Kultur), geboren in Algerien, ist der unbestrittene König des Raï und
einer der grössten Vertreter der weltweiten Verbreitung dieser
musikalischen Richtung. Dieser Künstler schlägt uns eine intelligente
Mischung von maghrebinischer Modernität und Tradition vor, der man sich
unmöglich entziehen kann.
KETAMA (christliche Kultur). Das Konzert war eine gute
Gelegenheit, der Kunst von Ketama wiederzubegegnen. Die Gruppe stellte ihre
Arbeit “Reiche mir die Hand” vor, eine leidenschaftliche und temperamentvolle
Platte, auf der sie wieder einmal aus dem Populären grosse Kunst machen.
Pop, Flamenco, Blues und sogar Hip Hop gibt es in ihren neuen Liedern, in der
live Darbietung ein echtes Fest.
LAUFENDE PROJEKTE IN SPANIEN
Die Stiftung Holy Sounds arbeitet gegenwärtig bereits an mehreren
Projekten in Spanien, sowohl im Bildungsbereich als auch hinsichtlich der
Abhaltung von Musikveranstaltungen. Im erstgenannten Bereich sollen Programme
und Seminare an den Universitäten von Granada, Toledo und Barcelona
entwickelt werden. Im zweiten Bereich wird bereits an der Organisation von drei
Konzerten gearbeitet:
GRANADA – Voraussichtlich im Juni 2003 soll ein Konzert in Zusammenarbeit
mit der Stiftung Yehudi Menuhin veranstaltet werden..
TOLEDO – Die Hauptstadt der Region
Kastilien-La Mancha wird der Veranstaltungsort eines Konzertes sein, wiederum
in Zusammenarbeit mit der Stiftung Yehudi Menuhin, bei welchem Kinder der drei
Kulturen auftreten werden.
BARCELONA – Hier soll das bedeutendste Konzert unseres Programmes in
Spanien stattfinden. Es wir im September 2004 als Teil der Aktivitäten des
„Forum Internacional“ veranstaltet, welches in diesem Jahr in der katalanischen
Hauptstadt ausgetragen wird.
Holy Sounds hat sich ausserdem vorgenommen, ein Konzert in Madrid zu
organisieren. Gegenwärtig werden die geeignetsten Termine und die Art der
zu bietenden musikalischen Begegnung geprüft.
DIE SPANISCHE SEKTION DER
STIFTUNG HOLY SOUNDS
Neben der Wahl Spaniens als Ständiger Sitz der Stiftung weltweit,
wurde im vergangengen Juli die Spanische Sektion der Stiftung Holy Sounds bei
einem Treffen gegründet, dem die Internationale Vorsitzende, Alfiya
Kuanysheva beiwohnte. Die Mitglieder der Spanischen Sektion sind:
Junto a la elección de España como sede mundial permanente,
el pasado mes de julio quedó constituida la sección
española de la Fundación Holy Sounds, en un encuentro que
contó con la presencia de la Presidenta Internacional, Alfiya
Kuanysheva. Los miembros de la sección española son:
Vorsitzender Federico
Mayor Zaragoza
Stellv. Vorsitzender Blas
Camacho Zancada
Stelv. Vorsitzender José
Pedro Pérez-Llorca Rodrigo
Generalsekretär Blas
Camacho González
Exekutivdirektor Bernardino
León Gros
Beiratsmitglieder Samuel
Hadas
Gabriel
Ferrán Alfaro
Antxon
Sarasqueta
Jorge
Trías Sagnier
José
Mª Martín Patino
VON HOLY SOUNDS VERGEBENE
STIPENDIEN
Die Stiftung Holy Sounds wurde geschaffen als eine kontinuierliche
Finanzierungsquelle für die unmittelbare Vergabe von Stipendien an
Personen, Gruppen und Organisationen, welche sich der Musik bedienen, um eine
bessere Kommunikation und Kooperation zwischen den drei von Abraham stammenden
Glaubensrichtungen zu erreichen: der jüdischen, der christlichen und der
muslimischen. Im Laufe des Reifungsprozesses der Stiftung könnten ihre
Ziele nach und nach erweitert werden und andere Kulturen und Religionen
umfassen. Unabhängig davon, welche internationale Reichweite die Stiftung
letztendlich erreichen wird, wird die Philantropische Tätigkeit der
Stiftung sich immer speziell auf die Musik und die Künste konzentrieren,
denn sie sind die von der Stiftung ausgewählten Wege, um eine
grössere Verständigung zwischen den verschiedenen Kulturen zu
fördern.
Die Stipendien werden weltweit an Universitäten, musikalische und
künstlerische Einrichtungen, öffentliche Veranstaltungsstätten
und Einzelpersonen vergeben.
Die Stiftung wird auch Sonderstipendien an diejenigen vergeben, welche sich
der Lehre ihrer eigenen musikalischen Tradition widmen. Diese für die
Lehrkräfte aus dem jüdischen, christlichen oder muslimischen
Kulturbereich gedachten Stipendien streben als Endziel die Kinder an, die sonst
keine andere Gelegenheit hätten, diese so lebenswichtige Facette ihrer
Kultur zu erleben.
Zusätzlich zur Förderung der Personen, die ihre eigene
musikalische Tradition weitergeben, wird die Stiftung Holy Sounds auch
Stipendien an Personen und Organisationen vergeben, die sich der Musik
bedienen, um eine bessere Kommunikation zwischen der jüdischen, der
christlichen und der muslimischen Kultur
zu erreichen.
à Das erste Stipendium
wurde an zwei marokkanische Sänger vergeben: Yaakov Malule aus Rabat und Nisim
Amar aus Meknes. Diese bekannten Interpreten haben sich vier Jahrzehnte
lang der Aufgabe gewidmet, die jüdisch-andalusische Musiktradition zu
bewahren, die ihre Wurzeln in den muslimischen Höfen des mittelalterlichen
Spaniens hatte und sich hin zu auf Hebräisch und Arabisch weitergegebenen
musikalischen Traditionen entwickelte.
à
Das zweite Stipendium ist an vier junge
Menschen aus Kapstadt (Südafrika)
vergeben worden, welche unter dem Namen Unique
Attraction auftreten. Der pulsierende Charakter ihrer Musik wird durch die
Mischung aus christlichen Themen und tribalen Rhythmen unterstrichen, wobei das
Ergebnis eine sehr gelungene Form von traditionellen schwarzen afrikanischen Spirituals ist. Sie arbeiten bereits seit elf Jahren zusammen,
praktisch von Kindheit an. Sie begannen mit dem Singen in der Kirche und
bildeten später ein Quartett, das bei zahlreichen lokalen Festivals
für schwarze Spirituals
auftrat. Bis heute war es ihnen nicht gelungen, Plattenaufnahmen zu machen und
sich der restlichen Welt musikalisch mitzuteilen.
à
Das dritte Stipendium ist für die
Konservierung der Musik eines Landes vergeben worden, in welchem es fast ein
Jahrzehnt lang verboten war, in der Öffentlichkeit traditionelle
Volksmusik zu hören. Während des Taliban-Regimes durften 25 Millionen Afghanen keine
traditionelle Volksmusik hören, wobei sich ein Grossteil dieser Musik auf
der heiligen und frommen muslimischen Poesie gründet. Viele der
grösssten Talente des Landes wurden gezwungen, im Nachbarland Pakistan
Zuflucht zu suchen. Jetzt werden zehn afghanische Sänger und ihre
Ensembles ihre Musik in zwei Sprachen aufnehmen, und zwar in Dari und in
Pashtun, die dann von Radio Afghanistan wieder über den Äther
geschickt werden kann.
Die Stiftung ist besonders stolz darauf, den Hauptpreis an die zu vergeben,
welche diese grosse Aufgabe übernommen haben: Professor Hiromi Lorraine
Sakata, Ethno-Musikologe der Universität von Kalifornien (Los Angeles;
Alam Payind, Leiter des Nahost-Forschungszentrums der Staatsuniversität
von Ohio; und an Adam Nayyar, Forschungsleiter des Nationalen Instituts
für Traditionelle und Volkskultur von Islamabad (Pakistan).